„So bin ich richtig frei“ – beantwortet MRS X die Frage, warum sie die Bühne nie ohne ihre Maske betritt. Wer oder was, fragt man sich unwillkürlich, steckt dahinter? „Märchenerzählerin“, eine Träumerin oder bodenständiges „Material Girl“? Wer die Antwort will, muss MRS X zuhören – und sich auf pure Energie einlassen, die ihre Musik verströmt.
„Meine Mutter war Opernsängerin und Zahnärztin – eine ziemlich ungewöhnliche Kombination. Sie war erfolgreich und konnte beide Berufe gut miteinander kombinieren… Bis sie heiratete. Dann musste sie ihr Singen aufgeben. Ich bekam schon als Kleinkind einen soliden Musikunterricht. Meine Mutter übte auch singen mit mir. Dabei war ich zuerst noch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt will! Aber sie sagte: „Die Musik wird dir Halt im Leben und viel Energie geben. Das ist Energie des Schenkens – ein Musiker muss seine Musik immer von ganzem Herzen verschenken können, nur dann wird man glücklich“. Eines Tages trennten sich meine Eltern. Es war ein grauer Tag mit nervigem Nieselregen, als mein Vater mir über die Trennung mitteilte. Meine Gefühle sprudelten heraus, ich konnte sie nicht mehr halten oder ordnen. Plötzlich hörte ich eine Melodie in meinem Kopf, und der Text kam wie von selbst, und mein erster Song war geboren… Seitdem begleitet mich die Musik treu durch das Leben, durch Höhen und Tiefen.“
Ja, MRS X steht voll im Leben. Obwohl sie auf der Bühne das “unbekannte Wesen“ ist, sind Ihre Songs aber durchaus „von diesem Stern“. Und das Leben „flüstert“ ihr Titel und Themen – ob im Fahrstuhl, auf der Straße, bei der Arbeit. Mit Titel und Themen kommt die Musik, die ihren Worten Dynamik und Seele gibt. Und so komponiert die Unbekannte ihre Songs, die vor Energie sprühen und das „Hier und Jetzt“ beschreiben, aber auch träumerisch in die Zukunft schauen. 
Denn Mrs X möchte, dass die Menschen wieder an Märchen glauben. Und an die Liebe auf den ersten Blick. Dass Menschen mit offenen Augen durchs Leben gehen – und sich nicht in einer virtuellen Welt verlieren. Doch warum „MRS X“?
„Ich war immer fasziniert von der Musik Shopins, Schubert, Tchaikovskys. Aber ein musikalisches Werk lag mir besonders nah am Herzen: der „Mr. X“ von Emmerich Kalman. Die sensationelle Geschichte von Mister X, dem draufgängerischen Zirkusreiter, ist ebenso faszinierend wie märchenhaft wahr.
Wer aber ist Mister X? Ein verstoßener, enterbter Adliger, der sich wagemutig durchs harte Leben kämpfen muss. Er begeistert das Publikum mit unvergesslichen Auftritten, wird zum König des Genres. Doch seine Persönlichkeit wird stets hinter einer Maske verborgen… So baut Mr. X seine Künstlerwelt parallel zu dem realen Lebensfluss und wird damit als Künstler frei.
Diese Freiheit für mich habe ich mir immer gewünscht…Die Freiheit als Sängerin und Songwriterin, die Freiheit für das Publikum meine Musik unabhängig von meinem privaten Leben zu genießen, die Freiheit von allen Nebensachen, die die Musikwahrnehmung erschweren. Die Maske kam als eine logische Ergänzung. Eine Grenze zwischen zwei Welten – dem Alltag und der Musik. Die Grenze ist aber sehr dünn – wird die Maske ausgezogen, sind die Welten verschmolzen.“
Auf der musikalischen Lebensreise von MRS X gab es verschiedene Haltepunkte, an denen sie länger verweilte. Jazz sang Mrs X ebenso erfolgreich wie Heavy-Metal oder Rock. In vielen Ländern, wo sie lebte, in den Niederlanden und Aserbaidschan, in der Dominikanischen Republik und Spanien, in Russland und Deutschland, gab es Erlebnisse und Menschen, die ihre Musik und ihre Texte bis heute inspirieren und neue Wege eröffnen.
Einen solchen Weg beschreitet nun die MRS X, die sich zu einer Pop-Sängerin wandelt. Man darf sich auf ihre Stimme mit einmaliger Klangfülle freuen, für die Musik wichtig, weil unverzichtbar ist. Eines ist sicher: Für die schöne Unbekannte ist das Leben eine Bewunderung, sie besingt es so, wie sie es erlebt und fühlt. Genau dies – Erfahrungen und Gefühle – gibt sie ihrem Publikum preis. Ohne Wenn und Aber. Alles andere bleibt hinter ihrer Maske verborgen!